Start der neuen Webtalk-Reihe
21. Juni 2022
19:00 bis 20:30 Uhr
Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Zivilgesellschaft war Thema des gelungenen Auftakts unserer neuen Webtalkreihe des Projekts "Foresight Zivilgesellschaft". Als geladene Gäste diskutierten Lars Brozus von der Stiftung Wissenschaft und Politik und Tobias Kemnitzer von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dabei schwerpunktmäßig das Thema Resilienz, wofür sowohl nachhaltige Infrastruktur als auch kurzfristige Mobilisierungsmöglichkeiten, zum Beispiel in Form von Akuthilfe-Fonds, benötigt würden.
Konkreter sollten engagierte Organisationen Abläufe für die Versorgung nach der Akuthilfe sowie für längerfristige Integration und Partizipation in ausgewiesenen Präventionsplänen erarbeiten. Die Unterstützung Freiwilliger und die Entwicklung entsprechender Maßnahmen für Überlastungssituationen und Stresserfahrungen im Engagement wurde ebenso betont. Notwendig sei auch die Entwicklung von Mediationskompetenz, um frühzeitig bei Konflikten vermitteln zu können. Gleichzeitig müssten Engagierte und zivilgesellschaftliche Organisationen auch die Grenzen der eigenen Kompetenz akzeptieren.
Entscheidend sei zudem die Kooperation mit Wirtschaft und Politik: Zivilgesellschaftliche Akteure wurden bereits bei der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr und auch nun wieder im Rahmen der Ukrainehilfe in kommunale Krisenstäbe einbezogen. Hier sei eine positive Entwicklung im Vergleich zu den Migrationsbewegungen 2015/16 zu beobachten gewesen. Bündnisse wie die Alliance4Ukraine, in denen sich neben zivilgesellschaftlichen Organisationen auch Unternehmen engagieren, sollten aufrechterhalten werden, um bei zukünftigen Schocks und Krisen schnell sektorübergreifend reagieren zu können.
Unterstrichen wurde zudem die Bedeutung des Erfahrungs- und Informationsaustauschs zwischen "alten Hasen" und neu Engagierten. Hier gebe es Potenzial für Verbesserung, die Erfolge (digitaler) Innovationen in der Akuthilfe würden den Wert und Nutzen von Austausch und Kooperation und konkret zum Beispiel auch von Open-Source-Lösungen belegen. Diskutiert wurde auch die Entwicklung eines Resilienz-Barometers für Organisationen, um die eigene Resilienz einschätzen zu können und Maßnahmen für ihre Verbesserung zu erarbeiten.
Nächster Webtalk: November 2022
Über den Webtalk "Zivilgesellschaft debattiert Zukunft"
Unsere Welt verändert sich rasant. Klimakrise, Digitalisierung, eine ältere und diverser werdende Bevölkerung, neue Arbeitswelten, dazu regelmäßig neue Krisen und Herausforderungen: All diese Entwicklungen haben Einfluss auf Engagierte und gemeinnützige Organisationen, sie fordern ihnen Anpassungsfähigkeit und Veränderungswillen ab. Gleichzeitig eröffnen sie aber auch neue Möglichkeiten, die Zukunft der Zivilgesellschaft aktiv zu gestalten. Denn: Zukunft ist das, was wir aus ihr machen.
In unserer neuen Webtalk-Reihe Zivilgesellschaft debattiert Zukunft im Rahmen des Projekts "Foresight Zivilgesellschaft" nehmen wir regelmäßig Zukunftsthemen, Trends und aktuelle Entwicklungen in den Blick und diskutieren mit Expertinnen, Experten und Engagierten, welchen Einfluss sie auf Zivilgesellschaft haben – und was wir tun müssen, um die Zukunft, die wir uns wünschen, zu erreichen.
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