Foresight Summit
zur Zukunft der
Zivilgesellschaft

19. September 2022
10:00 bis 18:00 Uhr

Design Offices am Humboldthafen
Alexanderufer 3-7
10117 Berlin

Digitalisierung, Klimakrise, demographischer Wandel, Corona-Pandemie, Krieg gegen die Ukraine: Zivilgesellschaftliche Organisationen stehen vor immer neuen Herausforderungen. Ihre Umwelten verändern sich – und verlangen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern ab, sich intensiver als bislang mit der Zukunftsfähigkeit ihrer Organisation und der Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft auseinanderzusetzen.

Auf unserem Foresight Summit haben wir gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft und weiteren Interessierten einen Blick in die Zukunft der Zivilgesellschaft geworfen, Impulse und Ideen diskutiert und Ansatzpunkte zur strategischen Zukunftsgestaltung von Engagement und Ehrenamt entwickelt. 

 

Programmablauf

9:00 Uhr
Ankommen und Networking
 

10:00 Uhr
Begrüßung
Julia Pfinder, Moderatorin
 

10:05 Uhr
Grußwort
Dr. Volker Meyer-Guckel, Generalsekretär, Stifterverband
 

10:15 Uhr
Zwischen Anpassung und Gestaltung – zivilgesellschaftliche Fragen an die Zukunft
Dr. Holger Krimmer, Geschäftsführer, ZiviZ
 

10:20 Uhr
Präsentation der Studie "Zivilgesellschaftliches Engagement im Jahr 2031"
Dr. Birthe Tahmaz, Projektleiterin, ZiviZ 
 

10:45 Uhr
Kaffeepause
 

11:00 Uhr
Parallele Workshops 1-4
Details siehe weiter unten auf dieser Seite
 

12:30 Uhr
Pause & Lunch
 

13:35 Uhr
Keynote
Dr. Stefan Brandt, Direktor des Futuriums
 

13:50 Uhr
Paneldiskussion
Dr. Stefan Brandt, Direktor, Futurium
Esra Aydin, Sprecherin für Nachhaltigkeit und Unternehmensengagement, Volkswagen Group
Mamad Mohamad, Geschäftsführer, Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V.
Katarina Peranić, Vorständin, Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Dr. Birthe Tahmaz, Projektleiterin, ZiviZ
Ana-Maria Trăsnea, Staatsekretärin für Engagement-, Demokratieförderung und Internationales in der Berliner Senatskanzlei
 

14:45 Uhr
Kaffeepause
 

15:00 Uhr
Parallele Workshops 5-8
Details siehe weiter unten auf dieser Seite
 

16:45 Uhr
Wrap-Up
Dr. Birthe Tahmaz, Projektleiterin, ZiviZ
 

17:00 Uhr
Ausklang
 

18:00 Uhr
Ende der Veranstaltung

 

Die Workshops

Slot 1: 11:00 bis 12:30 Uhr 

  • Workshop 1:
    Museum für Naturkunde Berlin und Wissenschaft im Dialog: Citizen Science für zivilgesellschaftliches Engagement

    Mit Blick auf die zunehmende Frequenz von Krisen und die wachsende Politisierung der Zivilgesellschaft werden wissensbasierte Debatten und ein Wissenschaftsverständnis für die Bearbeitung aktueller gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen immer wichtiger. Gleichzeitig benötigen wirksame Lösungsansätze die Teilhabe von zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren, die Einbindung ihrer unterschiedlichen Wissensexpertisen und das Einbringen ihrer Fähigkeiten. Dieser Workshop beleuchtete Citizen Science als produktiven, thematisch diversen Ansatz für wissensbasierte Entscheidungen bei der Mitgestaltung und Bearbeitung von relevanten Themen für die Gesellschaft. Eine derartige Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an der Wissenschaft ist ein Weg, die Zivilgesellschaft zu stärken.
     
  • Workshop 2: 
    Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V.: Sicherheit für alle – Schutzkonzepte im modernen Engagement

    In diesem Workshop haben wir uns mit der Frage auseinandergesetzt, wie zeitgemäßes, das heißt, spontanes, aktionsgebundenes Engagement mit Schutzkonzepten gegen Missbrauch vereinbar ist. Im Engagement setzen sich Menschen oftmals für besonders vulnerable Personengruppen ein, etwa hochbetagte Menschen, Geflüchtete oder Kinder – oft kommt dieses Engagement im digitalen Raum, etwa über Apps oder Online-Datenbanken, zustande, und die verschiedenen beteiligten Akteure wissen nur wenig übereinander. Dies birgt Risiken, sowohl für die Adressatinnen und Adressaten des Engagements als auch für die Engagierten. Der Workshop nahm sich der Frage an, welche Möglichkeiten die Beteiligten haben, hier für Sicherheit für alle zu sorgen.
     
  • Workshop 3: 
    Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt: In der Vielfalt liegt die Kraft – Zukunft gemeinsam gestalten

    Vielfalt in zivilgesellschaftlichen Organisationen ist ein wesentlicher Baustein für deren Zukunftsfähigkeit und Resilienz. Aber nicht alle Personengruppen haben gleichberechtigten Zugang zu Engagement und Ehrenamt. Insbesondere in strategischen und verantwortungsvollen Positionen spiegelt sich die Vielfalt der Gesellschaft nicht wider. Nur wenn sich diese Vielfalt auch in zivilgesellschaftlichen Organisationen auf allen Ebenen wiederfindet, werden Organisationen widerstandsfähig bleiben. In diesem sehr interaktiven Workshop wurden Strategien entwickelt und Wissenslücken identifiziert, um die Vielfalt in zivilgesellschaftlichen Organisationen zu erhöhen. Sowohl Best-Practice-Beispiele als auch innovative Formen der Nachwuchsgewinnung wurden diskutiert.
     
  • Workshop 4:
    nexus Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung: Zivilgesellschaft im Dialog mit Behörden

    Mit der Digitalisierung wächst auch die Bedeutung von Cybersicherheit: Abwägungen zwischen staatlicher Sicherheit und technischer Integrität und die Rolle von digitaler Souveränität erfordern einen gesellschaftlichen Diskurs mit der Zivilgesellschaft. Im Sinne des Open Governments schaffen partizipatorische Dialogformate einen Diskursraum für den Austausch zwischen Zivilgesellschaft und Behörden. Das Projekt "Dialog für Cybersicherheit" wurde als Leuchtturmprojekt eines solchen Austauschs über digitale Themen der Zukunft vorgestellt. Chancen und Herausforderungen einer gesamtgesellschaftlichen Ausgestaltung von Zukünften wurden am Beispiel des Dialogprojekts verhandelt und Potenziale für den demokratischen Diskurs diskutiert. In einer abschließenden Diskussion ging es um die Frage, wie der demokratische Austausch zwischen verschiedenen Stakeholdergruppen in der Zukunft gestärkt werden kann.

 
Slot 2: 15:00 bis 16:30 Uhr 

  • Workshop 5: 
    Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) des Fraunhofer IAO: Wie wollen wir leben? Mit Designmethoden gemeinsam Zukunft gestalten!

    Die Zukunft ist ein Möglichkeitsraum. Wie die Zukunft wird, entscheiden auch wir mit unseren Handlungen heute. Aber wie können wir abwägen, welche Zukunft wünschenswert ist und welche nicht, wenn wir sie noch gar nicht kennen? Ansätze aus dem Design schaffen Zugänge, um über Dinge ins Gespräch zu kommen, die noch nicht da sind, indem sie erlebbar werden. Durch die Perspektivenvielfalt und die breite Diskussion können möglichst viele Aspekte abgedeckt und kritische Fragestellungen schon früh integriert werden. Im Workshop konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dies selbst ausprobieren und anhand von "Objekten aus der Zukunft" verschiedene Zukünfte kennenlernen.
     
  • Workshop 6: 
    Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege – Maximilian Kühn, Angela Berger, Lorenz Grünewald-Schukalla, Beate Rottkemper: Daten für das Gemeinwohl – Entfaltung der Potenziale der Wohlfahrt

    Die Beschäftigung mit Daten ist in der Wohlfahrt eine der grundlegenden Zukunftsaufgaben: Welche neuen Möglichkeiten ergeben sich durch Datenanalyse für Arbeitsprozesse, Dienste und Gemeinwohlprojekte? Wie können wir auf Basis von Datenanalysen bessere Entscheidungen treffen und zielgerichtetere Angebote schaffen? Gerade in Bezug auf das Ehrenamt sind diese Fragen essenziell: Wie erreichen wir potenzielle Ehrenamtliche? Welche Angebote können wir schaffen, um neue Gruppen für ein Engagement anzusprechen? Im Anschluss an Inputs zu diesen Fragen wurde mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in einem offenen Diskurs über Herausforderungen, Lösungen und politischen Implikationen diskutiert.
     
  • Workshop 7: 
    Universität Göttingen: Von Männergesangsvereinen, Grillclubs und Motorradfreunden – Engagement und Engagementkonstellationen in ländlichen Räumen

    Ländliches Engagement wandelt sich. Tradierte Vereine kämpfen gegen altersbedingte Austritte und mangelnden Nachwuchs, während individuelle, themenspezifischere, onlinebasierte Partizipation steigt. Zugleich entstehen neue Engagementtypen und Akteurskonstellationen, die auf lokale Bedarfe reagieren. Im Workshop wurden Ergebnisse aus aktueller Forschung zu ländlichem Engagement vorgestellt, Kontextfaktoren diskutiert, die gebundenes und ungebundenes Engagement beeinflussen, sowie Herausforderungen und Konfliktlinien für zukünftiges Miteinander in ländlichen Räumen identifiziert.
     
  • Workshop 8:
    Decentrale: Wie feministische Strukturen helfen, Engagement inklusiv zu gestalten

    Wie können Strukturen inklusiv gedacht werden, damit sie nachhaltiges Engagement und Teilhabe ermöglichen? Mit der Perspektive des intersektionalen Feminismus kann eine Grundlage geschaffen werden, Werte auf Strukturen zu übertragen. Dafür braucht es vor allem Mut, traditionelle Strukturen aufzubrechen und den Willen, einen Mehrwert für alle Beteiligten zu schaffen. Was unter feministischen Strukturen verstanden werden kann, wie sie sich methodisch umsetzen lassen und welchen Mehrwert diese für zivilgesellschaftliches Engagement bieten, wurde in diesem Workshop kollaborativ erarbeitet – auch auf Grundlage unserer eigenen Erfahrungen: Decentrale hat sich mit dem Ziel gegründet, diesem Anspruch gerecht zu werden. Daher wollten wir teilen, wie wir als Organisation Entscheidungen treffen, uns selber weiterbilden und reflektieren und damit einen Mehrwert in die Gesellschaft bringen.