Der politische Wille zu ambitioniertem klimapolitischem Handeln und die erfolgreiche Umsetzung konkreter klimapolitischer Maßnahmen sind maßgeblich von einem breiten und dauerhaften gesellschaftlichen Rückhalt in der Bevölkerung abhängig. In diesem Kontext spielen zivilgesellschaftliche Organisationen eine bedeutende Rolle. Sie ermöglichen Formen der politischen Partizipation und des Dialogs und betreiben Bildungs- und Informationsarbeit. Zivilgesellschaftliche Organisationen agieren dabei häufig lokal vor Ort und behandeln konkrete Probleme im direkten Lebens- und Erfahrungsraum der Bürgerinnen und Bürger.
Bislang fehlt eine umfassende Bestandsaufnahme zum Umfang und den Formen des Engagements für Klimaschutz zivilgesellschaftlicher Organisationen innerhalb der deutschen Zivilgesellschaft. Zum Beispiel gilt es besser zu verstehen, inwiefern auch themenfremde Organisationen (zum Beispiel Sportvereine, Kulturorganisationen etc.) beginnen, sich im Bereich des Klimaschutzes zu engagieren. Vor diesem Hintergrund geht das vorliegende Papier datenbasiert den Fragen nach: Wie, in welchem Umfang und in welchen Bereichen engagieren sich zivilgesellschaftliche Organisationen für den Klimaschutz – und in welchen noch nicht? Welche Organisationsmerkmale hängen mit einem Engagement für den Klimaschutz zusammen?
Das im Mai 2024 veröffentlichte Papier analysiert den Umfang und die Formen des Engagements für Klimaschutz innerhalb der organisierten Zivilgesellschaft in Deutschland. Grundlage der Analysen ist der ZiviZ-Survey 2023, eine repräsentative Befragung von 12.792 Vereinen, Stiftungen und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen. Dies sind die zentralen Ergebnisse:
Datengrundlage dieser Studie ist der ZiviZ-Survey 2023. Der ZiviZ-Survey ist eine seit 2012 in regelmäßigen Abständen durchgeführte repräsentative Befragung zivilgesellschaftlicher Organisationen in Deutschland. Der Survey erfasst zentrale Strukturmerkmale der Organisationen sowie neue Handlungsfelder, Herausforderungen und Bedarfe. Die Ergebnisse liefern der Zivilgesellschaft, der Politik sowie der Zivilgesellschafts- und Engagementforschung wichtiges Orientierungswissen.
Berücksichtigt werden im ZiviZ-Survey vier Organisationsformen, in denen Engagement vordergründig stattfindet: eingetragene Vereine, gemeinnützige Kapitalgesellschaften (gUGs, gGmbHs, gAGs), gemeinwohlorientierte Genossenschaften und rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts. Aus einer zusammengestellten Grundgesamtheit werden Organisationen zufällig ausgewählt und zur Teilnahme an einer Online-Befragung eingeladen. Teil der Grundgesamtheit in der jüngsten Erhebungswelle waren insgesamt 651.604 Organisationen, darunter 615.759 eingetragene Vereine, 14.540 gemeinnützige Kapitalgesellschaften, 1.939 gemeinwohlorientierte Genossenschaften und 19.366 Stiftungen bürgerlichen Rechts.
Am ZiviZ-Survey 2023 nahmen 12.792 Organisationen teil, darunter 10.708 Vereine, 671 gemeinnützige Kapitalgesellschaften, 209 Genossenschaften und 1.204 Stiftungen. Im Vorfeld der Analyse wurden die Daten nach Rechtsform und Vereine zusätzlich nach Bundesländern gewichtet.
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